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Roboter-Taxis in San Francisco zugelassen
19.09.2023

Roboter-Taxis in San Francisco zugelassen

Es liegt nahe, die Stadt des Silicon Valley als Versuchsfeld für die neuen, selbstfahrenden Taxi-Dienste auszuwählen. Umso mehr, wenn man weiß, dass Waymo, eine der beiden Herstellerfirmen, eine Google-Schwester ist. Bei dem anderen Unternehmen handelt es sich um Cruise, eine Tochter von General Motors.

Sowohl Waymo als auch Cruise sind schon seit Jahren mit der Entwicklung und Testung selbstfahrender Autos befasst ‒ beide in San Francisco. Bisher verfügte allerdings nur Cruise über die Erlaubnis, kommerzielle Taxifahrten in der Stadt zu unternehmen, und auch das nur nachts. Waymo war die Beför­derung gegen Geld ohne einen „Sicherheitsfahrer“ an Bord bisher nicht gestattet.

Inzwischen hat die California Public Utilities Commission (CPUC), die kaliforni­sche Regulierungsbehörde, auch diese Auflagen aufgehoben, und beiden Unter­nehmen ist es nun gestattet, rund um die Uhr und im ganzen Stadtgebiet von San Francisco Fahrgäste gegen Geld zu befördern. Auch ohne Sicher­heitsfahrer. Mit ihrer Entscheidung hat sich die CPUC über die Proteste einiger Einwohnergruppen hinweggesetzt. Erwartet wird eine erste Anhörung im Herbst, in der die ersten Erfahrungen mit den Robotaxis diskutiert werden sollen. 

Ideales Trainingsfeld

Nachdem die Entscheidung der kalifornischen Behörde gefallen ist, können die Robotaxis nun ungehindert kommerziell genutzt werden. Als Fahrzeuge verwenden die beiden Unternehmen zurzeit noch umgebaute E-Autos – ohne Lenkrad und Pedale. Für die Zukunft sind allerdings eigens für das autonome Fahren konzipierte Fahrzeuge geplant, die dann ohne den Sitz für den Sicher­heitsfahrer auskommen.

Warum gerade San Francisco? Die Stadt eigne sich geradezu ideal für das Testen selbstfahrender Autos, da sie, so Kyle Vogt, Chef von Cruise, aufgrund der vielen Hügel und des dichten Verkehrs eine Herausforderung sei. Zudem gebe es noch den berüchtigten Nebel, sodass San Francisco als perfekter Här­tetest für autonom fahrende Autos gelten könne. Das Unternehmen ist bereits dabei, in andere US-amerikanische Städte zu expandieren.

Robotaxis als Geschäftsmodell?

Ob die Robotaxis als Geschäftsmodell mittel- oder langfristig taugen, muss sich noch erweisen. Durch die gelockerten Bestimmungen kann nun auch die wirtschaftliche Testphase beginnen. Tatsache ist, dass die Investitionen mehr als stattlich sind, weshalb die Taxis nun möglichst rund um die Uhr gebucht sein müssen. Zwar gebe es allein in San Francisco einen riesigen Bedarf an Fahrdienstleistungen, wie der Cruise-Chef anhand von 10.000 Personen, die derzeit in dem Bereich tätig sind, aufzählt. Allerdings, seien diese natürlich nicht rund um die Uhr beschäftigt. Dennoch beziffert Vogt das Nachfragepo­tenzial in Großstädten auf etliche Tausend Robotaxis.  

Kritiker werfen den Behörden und produzierenden Unternehmen vor, die neu­artigen Taxis versperrten mitunter Straßen, verstopften Kreuzungen und gefährdeten auf direkte oder indirekte Weise – durch blockierte Rettungs­wege – das Leben von Passanten und Mitfahrenden. Das komme aufgrund von Softwarefehlern immer wieder vor. Befürworter verteidigen die Robotaxis mit dem Argument, Computer ließen sich am Steuer nie ablenken, bei Men­schen sei dies öfter der Fall.

Fahrerlose Taxis bald auch in Deutschland

Auch andere Unternehmen sind dabei, das autonome Fahren für sich zu ent­decken. So arbeitet ebenfalls die Amazon-Tochter Zoox an Plänen zur Einführung von Robotaxis, und Mobileye, eine Tochter des Chip-Giganten Intel, will den auto­nomen Fahrdienst sogar in Deutschland einführen.

Es gibt aber auch gegenläufige Tendenzen: So haben die hohen Investitions­kosten dazu beigetragen, dass mehrere Unternehmen die Entwicklung auto­nom fahrender Autos bereits eingestellt haben; ein Beispiel ist Uber, das seine „Robotersparte“ verkauft hat.


Quelle: tagesschau.de, 11.08.2023
Bild: Waymo